20. Mai 2011

Heute war endlich der große Tag! Wir haben unseren Road Trip endlich gestartet. Es hat ganz schön lange gedauert, bis unser ganzes Zeug im Auto verstaut war. Und vor allem war das Auto mit unserem ganzen Gepäck und Essen schon fast voll. Dabei sind wir noch nicht mal alle; die Jenny kommt ja erst in Las Vegas dazu.


Losgestartet in Lawrence, noch mal schnell zurück zum Haus gefahren, weil ich meine Lederjacke dort vergessen habe, und schon ging es los. Wir haben uns auf den Weg gemacht; Anja und Steffi sind gefahren, weil ich ja erst am 23. Mai wieder fahren darf. Auf dem Weg sind wir fast die ganze Zeit durch Missouri gefahren und man hat gemerkt, dass ich nicht mehr in der New York Area bin, sondern in den Südstaaten. Es gab so viele Kirchen und eine Sache, die ich sehr schickierend fand: Da stand ein Schild mit einem Slogan gegen Abtreibung und daneben war ein Feld voller weißer Kreuze, neben denen ein weiteres Schild stand, auf das sinngemäß etwas wie "Friedhof für die gefallenen Ungeborenen" stand. Außerdem waren einige Schilder so in die Richtung "Jesus can save you" und Ähnliches. Religion spielt in den USA wirklich eine viel größere Rolle als in Deutschland und dann noch mehr im Süden.


Ansonsten war Missouri sehr hügelig und grün und echt ländlich. Mittags haben wir eine Pause an einer Raststätte gemacht und unseren Nudelsalat gegessen. Ich habe gestern noch Nudelsalat gemacht, den wir mitnehmen können und zu Mittag essen; zusätzlich zu dem ganzen anderen Zeug, das wir dabei haben. Den haben wir dann hinten auf den Kofferraum gestellt und mit der Kamera mit Selbstauslöser ein Bild vom Autodach runter gemacht. Sehr witzig!


Auf dem Weg nach Memphis dachten wir zuerst noch, dass wir am Nachmittag noch das Haus von Elvis Presley, Graceland, anschauen können. Aber unser Couchsurfing-Host Aaron sagte uns, dass wir dazu ungefähr drei Stunden brauchen würden, und außerdem war er auch schon früher da, als er dachte. Wir haben uns mit ihm an seiner Wohnung getroffen. Er wohnt in einer sehr schönen Gegend von Memphis, in der viele tolle Villen stehen. Wir haben schon gehofft, dass er in einer von denen wohnt! Da haben wir uns leider getäuscht. Er wohnt in einem ganz normalen Haus, aber trotzdem in einer schönen Dachgeschosswohnung. Er war so gastfreundlich! Er hat uns angeboten, dass wir alles in seinem Haus und in seiner Küche benutzen können, und hat uns sogar seinen Wohnungsschlüssel gegeben. Er konnte nicht viel Zeit mit uns verbringen, weil er am Freitag Abend immer etwas mit seiner Freundin macht, und deswegen hat er uns alleine in seiner Wohnung gelassen. Das muss man sich mal vorstellen! Da ist jemand, der bei Couchsurfing Unbekannten eine Schlafstätte anbietet und dann bekommen diese fremden Leute auch noch den Schlüssel! Das ist echt toll, was diese Community alles möglich macht.


Aaron hat uns auch viele Tipps gegeben, wie wir einen schönen Abend in Memphis verbringen können. Wir sind dann zuerst mit dem Auto raus aus seinem schönen Viertel und rein in die Innenstadt gefahren. Dort sind wir zu einem Restaurant gegangen, das er und noch jemand anderes empfohlen hatten. Das war ganz versteckt in einer kleinen Straße in der Mitte von einem Block. Obwohl es so versteckt war, war es wohl echt bekannt, weil wir sogar warten mussten, um einen Platz zu bekommen, und noch viele andere Leute auch gewartet haben. Und es hat sich gelohnt! Wir haben ein richtig gutes, original amerikansiches Barbecue gegessen und uns den Magen mit BBQ Ribs vollgeschlagen.


Danach sind wir in einen kleinen Klamottenladen gegangen und leider war das wieder so einer, in dem mir ganz viel gefällt,  das mir dann aber angezogen an mir nicht gefällt. Etwas anderes hat mir dann aber besser gefallen: die Beale Street, in die wir dann gegangen sind. Die Beale Street ist die Straße in Memphis, in der der Bär tanzt. Wenn man zu der Straße hingehen will, muss man erst mal seine ID zeigen und an der Absperrung vorbei, weil in der Straße Cocktails to Go verkauft werde und deshalb darf da niemand unter 21 rein. Auf der Straße ist eine Bar neben der anderen und fast alle haben Live-Musik! Außerdem ist es echt ungewöhnlich, dass man dort auf der Straße trinken darf. So sehr haben wir uns schon an die amerikanischen Regeln mit Alkohol gewöhnt, dass wir es total erstaunlich fanden, dass man das dort machen kann!
 
 

Wir sind die Straße entlangflaniert, bei 26 Grad natürlich noch in Top und Rock, und haben die Atmosphäre genossen. Die ganzen bunten Schilder, die Musik und die Leute waren echt toll! Mit einem riesigen Frozen Cocktail in der Hand haben wir dann Fotos vor einem Polizeiauto gemacht - das haben wir uns nicht nehmen lassen. Und wir haben einen Turner gesehen, der auf der Straße ohne Pause ungefähr zehn Flickflacks gemacht hat und dann noch einen Salto hinterher! Dem habe ich dafür doch gerne einen Dollar in seine Sammelbüchse geworfen!


Am Ende sind wir noch in eine Musik-Bar gegangen, in der eine Band gespielt hat, die einen Elvis-ähnlichen Sänger hatte. Der hatte einen roten Samtanzug an und hatte den Hüftschwung, das Tanzen und den Gesang wirklich gut drauf. Da haben wir dann getwistet und gerockt, bis wir müde waren. Vom Wetter und dem Tanzen war uns so heiß, dass wir dann mitten in der Nacht noch geduscht haben. In der heißen Wohnung von Aaron waren die nassen Haare dann eine schöne Abkühlung!


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